Aggressive Manipulation
„Wir leben in einer Zeit, in der Populisten und Radikale dabei sind, Gesellschaften [bösartig] umzugestalten. Dabei setzen sie, neben dem Rechtssystem vor allem bei Bildung und Kultur an. Aktuell kann man das zum Beispiel in den USA verfolgen. Dort reiht sich Dekret an Dekret, das Schulbildung und Kulturpolitik durch Kürzung und Umlenkung von Bundesmitteln und Neubesetzung von Gremien umkrempelt. Dabei sind es nicht in erster Linie die Naturwissenschaften, die angegriffen werden und neu justiert werden, sondern der Geschichtsunterricht und alle Fächer, in denen es um Kultur geht, steht im Fokus. Es geht darum, eine in den Augen Donald Trumps zu linke Erzählung über die amerikanische Kultur durch eine »wahre«,»korrekte«, »gerechte« Darstellung dessen zu ersetzen, wie es »wirklich« gewesen ist. Diese »wahre Erzählung« soll bei den Bürgern wieder stolz auf die ruhmreiche amerikanische Geschichte und Nationalstolz auf die großen Errungenschaften Amerikas wecken. Trump will also nicht einfach ein Narrativ durch das andre ersetzen; sondern er erhebt den Anspruch, die Wahrheit zu formulieren, die wahre amerikanische Geschichte, die wahre Bildung, die wahre Freiheit, den wahren und richtigen Stolz auf die Nation.“
Gyburg Uhlmann, „Verstand gegen Vernunft: Wer gewinnt?“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“), 18.5.2025, S. 13.
Streitbare Aufklärung
„Beim Disputieren ist ein sehr feiner und bitterer Griff, erst die Gründe des Gegners noch viel stärker vorzustellen, als er sie selbst vorzustellen imstande war (hierbei ist allenfalls Sophisterei verzeihlich), und dann alles mit triftigen Gründen zusammen aus dem Wege zu räumen. Dieses läßt sich bei der Satire gebrauchen.“ (325)
Georg Christoph Lichtenberg, „Sudelbücher“, Heft C, 1772-1773
Sitze | Prozent | Stimmen | ||||
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Wahlbeteiligung: 11,1 % (+0,1) | ||||||
Liste LINKS | 3 | +1 | 6,7 | +1,6 | 295 | +56 |
jung.-soz.&fachsch. | 1 | ±0 | 1,2 | -0,8 | 54 | -41 |
SDS | 1 | -1 | 2,5 | -1,1 | 110 | -61 |
CampusGrün | 0 | -1 | 0,9 | -1,8 | 41 | -84 |
Internat. Jugendver. | 3 | +2 | 5,9 | +3,4 | 260 | +144 |
Fachschaftsbündnis | 0 | -1 | 0,7 | -1,0 | 29 | -45 |
Links-grün-versifft | 3 | n.a. | 7,2 | n.a. | 320 | n.a. |
Students for Future | 10 | +1 | 20,2 | +2,1 | 890 | +55 |
Die Liste | 0 | -1 | 0,5 | -1,0 | 23 | +-45 |
Unicorns | 3 | -1 | 7,4 | -1,0 | 325 | -61 |
Grüne Hochschulgr. | 4 | ±0 | 7,8 | -0,4 | 346 | -34 |
Jusos | 4 | -1 | 8,9 | -1,6 | 393 | -95 |
UKE PJ | 3 | +1 | 5,3 | +0,7 | 234 | +20 |
MIN für NatWiss | 1 | -1 | 1,9 | -2,5 | 83 | -119 |
MIN-Liste | 2 | +1 | 3,7 | +1,3 | 162 | +53 |
WiWi-Liste | 2 | -1 | 3,9 | -2,8 | 174 | -136 |
Jura-Liste | 3 | ±0 | 3,7 | -0,4 | 295 | -35 |
„Emanz. wählen“ | 0 | ±0 | 0,3 | -0,1 | 14 | -6 |
M. Mensa Great | 1 | ±0 | 2,2 | +0,8 | 99 | +32 |
RCDS | 3 | ±0 | 6,1 | -0,9 | 269 | -53 |
Die Wahl zum Studierendenparlament hat ergeben, daß die Wahlbeteiligung in etwa gleich geblieben ist, obwohl die Wahl auf das Sommersemester verschoben wurde, die Aufmerksamkeit deshalb etwas gemindert war und die Wahlorganisation recht zu wünschen übrig ließ.
Quantitative Wahlgewinnerin ist die Liste „Students for Future“ (vormals „Fridays for Future“), erneut über die Maßen gefordert durch dieses Ergebnis.
Relativ verloren hat die Senatsjugend („Jusos“, „Grüne Hochschulgruppe“). Leichten Vorsprung haben die linken Listen (Liste LINKS, SDS und junge sozialist:innen & fachschaftsaktive) vor den rechten Listen („RCDS“ und „Make Mensa Great Again“). Die Fakultätslisten mußten Einbußen hinnehmen. Ihre Sterne sinken.
Glanzvoll gesteigert sei in dem Zusammenhang der dunklen Angriffe auf die Hochschulen, Bildung und Kultur, daß auch und besonders die Verfaßte Studierendenschaft (VS) sich bewußt engagiert der studentischen Interessenvertretung widmet in Bezug auf die Entwicklung der Uni, hin auf eine Friedensuniversität – der Aufklärung, der demokratischen Beteiligung, der sozialen Verantwortung sowie der Entwicklung mündiger Persönlichkeiten verpflichtet. Das betrifft im Konkreten die adäquate öffentliche Finanzierung, die Reformierung des Bachelor-/Master-Systems (Abbau der Restriktionen, Master als Regelabschluß), die soziale Absicherung der Studierenden (BAföG) sowie das rationale Eingreifen der Wissenschaften in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse.
So kann die VS ein positiver Faktor der Bildung respektive einer humanen gesellschaftlichen Entwicklung sein. Gutes will begründet, couragiert und praktisch sein.
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