Das aktuelle Flugblatt

An dieser Stelle wird das Flugblatt publiziert, das gerade an der Universität Hamburg auf den Mensatischen verteilt wird. Im Archiv finden sich alle vorhergehenden Flugblätter.

Zum vorigen Flugblatt: Semesteranfangszeitung Wintersemester 2023/24.

Zur Semesteranfangszeitung für das Sommersemester 2023.

Das aktuelle gemeinsame Flugblatt im Bündnis für Aufklärung und Emanzipation (BAE!):
Programm 2024 zur Wahl zum Akademischen Senat.

Wumms-Kanzler
Zur Neujahrsansprache von Olaf Scholz (SPD)

Ein historischer Hinweis
„Aufgabe mit imaginären Größen:
1 sozialdemokratische Partei hat in 8 Jahren 0 Erfolge. In wieviel Jahren merkt sie, dass ihre Taktik verfehlt ist?“

Kurt Tucholsky, „Rechenaufgaben“, 1926.

 

Stark!
„So viel Leid, so viel Blutvergießen. Unsere Welt ist unruhiger und rauer geworden. Sie verändert sich in geradezu atemberaubender Geschwindigkeit. Auch wir müssen uns deshalb verändern. Vielen von uns bereitet das Sorgen. Bei einigen sorgt das auch für Unzufriedenheit. Ich nehme mir das zu Herzen. Und zugleich weiß ich: Wir in Deutschland kommen da durch. (… ) Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! Auch in Zeiten wie diesen gibt es Dinge, auf die wir uns verlassen können. Die uns stark machen: Wir haben Freunde – in Europa und rund um den Globus. Partner, mit denen ich mich Tag für Tag darüber abstimme, wie wir unsere Sicherheit in Deutschland und Europa gewährleisten. (… ) Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, uns macht auch die Einsicht stark, dass jede und jeder von uns gebraucht wird in unserem Land: die Spitzenforscherin genauso wie der Altenpfleger, die Polizistin wie der Paketbote, die Rentnerin genauso wie der junge Auszubildende.“

Bundeskanzlerrede zum Neujahr 2024.

Welchen gesellschaftlichen Sinn machen Beschönigung, Leugnen, Verdrängen, Vergessen, Verlegen, gewissermaßen aus dem Bereich der politischen „Psychopathologie des Alltagslebens“ (Sigmund Freud)? Wir schauen einmal genauer.

„Blutvergießen“: Es wird weiter aufgerüstet, militarisiert. Die Bundesregierung hat im nun jüngst vergangenen Jahr Waffenexporte in einer Höhe von 11,7 Milliarden Euro genehmigt. Das entspricht einer Steigerung von 40 Prozent gegenüber 2022.

„Wir müssen uns deshalb verändern“: Ja, sehr wohl – dieser Militarisierung – auch im Ungeiste, zu der ja auch die interne Aufrüstung und das mentale Leopardgetue gehört – müssen wir entgegentreten. Durch die Friedensbewegung, in den Wissenschaften, in der zivilen Haltung und wachen Orientierung.

„Wir in Deutschland“: Das „Wir“ ist hierzulande und auf der Welt separiert durch soziale Ungleichheit, heilsame Aufklärung oder rabiate Vorurteile, Krieg oder Frieden, links oder rechts, Raubbau oder rationale Entwicklung. Das sind offenkundig Widersprüche und Gegensätze.

„Sorgen“: Die soziale Existenz vieler Menschen steht unter Druck und ist bedroht. Löhne und öffentliche Einrichtungen sind eingeschränkt. Da helfen keine salbungsvollen Worte, sondern nur das Engagement für angemessene Besserungen.

„Unzufriedenheit“: Diese besteht nicht nur bei einigen (wo lebt der Kanzler?), sondern bei vielen. Womit? Mit Berechtigung! Allerdings kommt es dabei auf die Richtung an: Rational, zivil, sozial, kultiviert und demokratisch. Aufgeklärt und solidarisch eben.

„Partner“: Wer genau? Wofür? Wohin? Für Fracking, Aufrüstung und Neoliberalismus? Das Steigen der Aktienkurse steht einer vernünftigen Sozialentwicklung entgegen. Solche „Freunde“ sind keine.

„Jede und jeder von uns wird gebraucht in unserem Land“: Ja, um ohne ein einziges Aufmucken zu funktionieren.

„Work hard and play by the rules.“ (Bill Clinton) Da sind wohl eher die fraglichen Regeln zu ändern und ist anders zu handeln. Kritisch, sinnvoll und gemeinsam.

„Die Gasspeicher sind voll.“ Das Maß der Zumutungen ebenso. Wir sollten die Chose drehen.

„Zu Herzen“: Mit einer Prise Humor.

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Jakobinersperling