Im Dezember 2011 findet die Briefwahl, in der Woche vom 16. bis 20. Januar 2012 die Urnenwahl zum Studierendenparlament statt.
Die Wahl zum Akademischen Senat wird nur als Briefwahl durchgeführt, die Stimmzettel müssen bis zum 17. Januar 2012, 14.00 Uhr, beim Wahlamt der Universität eingegangen sein.
„Das bismarcksche Kaiserreich ist ein Militärstaat gewesen kraft eines natürlichen Schicksals. Es ist auf dem Schlachtfelde geboren, und es setzte damit nur die alte brandenburgisch-preußische Tradition fort, deren Entwicklung nicht friedliche Politik bestimmt hat, sondern der Krieg. Die deutsche Republik aber ist aus einem entgegegengesetzten Prinzip entstanden. Sie ist nämlich das Produkt eines verlorenen Krieges. Sie ist errichtet auf den Trümmern eines Systems, das mitten in einer kaum zu bewältigenden kriegerischen Aufgabe zusammengebrochen war. Die Republik muß also, wenn sie leben will, diesem entgegegengesetzten Prinzip Rechnung tragen.“
Carl von Ossietzky, „Gedanken eines Zivilisten“, 1932.
„Ziele der Universitätsentwicklung: Geleitet von diesem Bild einer weltoffenen, wissenschaftlich leistungsfähigen Universität setzt sich die Universität Hamburg die
- Internationalisierung von Bildung und Wissenschaft für eine friedliche und menschenwürdige Welt,
- Zusammenarbeit mit der Stadt und der Region,
- fächerübergreifende Kooperation zur Entfaltung der wissenschaftlichen Potentiale,
- höchstmögliche Qualität der Aufgabenerfüllung,
- individuelle und korporative Verantwortlichkeit und
- Offenheit des Zugangs zu Bildung und Wissenschaft
als Ziele ihrer künftigen Entwicklung.“
Leitbild der Universität Hamburg, 1998.
„Der Blick des Forschers fand
Nicht selten mehr, als er zu finden wünschte.“Gotthold Ephraim Lessing, „Nathan der Weise“, 1779; der „Tempelherr“, Zweiter Aufzug/Siebter Auftritt.
Selbst wenn die Uni Hamburg frei wäre von auch nur mittelbar verwendbarer Forschung zu Rüstungszwecken – Skepsis ist hier immer angebracht –, keine strukturellen und administrativen Beschränkungen vorfindlich wären und es kollegial, demokratisch sowie produktiv in ihr zuginge, so müßte immer wieder – gerade jetzt – ermittelt und entschieden werden, wie ein verantwortlich kultivierender Gesellschaftsbezug von Forschung, Lehre und Bildung zu realisieren ist. Die „Bildung mündiger Menschen“ (Leitbild).
Drei Jahre aber nach Erstellung und öffentlicher Diskussion des Leitbildes, 2001, wurde der Schwarz-Schill-Senat gezimmert; 2003 ein restriktives Hamburgisches Hochschulgesetz verabschiedet – die Hochschulen wurden trotz erheblicher Gegenwehr deformiert durch Entdemokratisierung, betriebswirtschaftliche Vorgaben ihrer Arbeitsweise, Studiengebühren, Ba-/Ma-Drangsal, STINe und fortgesetzte Unterfinanzierung. (Alles viel weniger hart als beabsichtigt. Auch die Verlagerung der Uni in die „Hafencity“ konnte verhindert werden.)
An diesem negativen Erbe haben alle Mitglieder der wissenschaftlichen Bildungseinrichtungen hinderlich zu tragen.
Diese Zwangslast ist nun abzuschütteln.
Zwar ist durch den SPD-Senat bzw. die Fachsenatorin angekündigt, die Studiengebühren (schon!) im WiSe 2012/13 abschaffen, Ba/Ma reformieren und demokratische Strukturen wieder einführen zu wollen, aber: Einstweilen bleiben die Gebühren bestehen; wann und wie weit Beteiligungsrechte und Ba-/Ma-Restriktionen reformiert werden, ist wenig bestimmt; die Unterfinanzierung soll (leicht gemäßigt) fortgesetzt werden; die Bau- und Sanierungsvorhaben der Uni am Grindel sind bislang rudimentär.
Darüber hinaus ist an einer Studienreform zu arbeiten, die als Ausgangspunkt die Verwirklichung des zivilen, sozialen und kulturellen Nutzens (siehe Leitbild) einer kooperativen demokratischen Universität nimmt.
Zu diesem erfreulichen Zwecke ist nicht nur weiter – wie schon im „Kampf um die Zukunft“ praktiziert – zwischen allen Gruppen und Bereichen der Uni zusammenzuwirken, sondern auch speziell in der Verfaßten Studierendenschaft und der Akademischen Selbstverwaltung zu arbeiten.
Das heißt auch: Ein neuer AStA muß her. – Und die Kooperation zwischen den verschiedenen Ebenen der Uni sollte merklich verbessert werden.
Dieses Programm sollte in der Wahl zum Studierendenparlament zum Ausdruck kommen. Das wird allen gut tun.
„Kampf um die Zukunft –
Hamburgs Hochschulen retten!Seit langem sind Hamburgs Hochschulen stark unterfinanziert. Jetzt will der Senat die Hochschuletats um weitere 6–10 Prozent kürzen. Die Folge wäre ein massiver Abbau von Studienplätzen und die Zerstörung der Wissenschaftslandschaft.
Bildung und Wissenschaft für eine humane, demokratische und gerechte Gesellschaft machen wesentlich bessere Bedingungen erforderlich.
Mit meiner Unterschrift fordere ich den Hamburger Senat auf, die angekündigten Kürzungen im Hochschulbereich vollständig zurückzunehmen und den Ausbau des Hochschulwesens bedarfsdeckend staatlich zu finanzieren.“
Unterschriftenliste „Kampf um die Zukunft!“, 2011.
„Man verachtet keinen Baum wegen seiner unansehnlichen Blüte, wenn er wegen seiner Frucht zu schätzen ist.“
Gotthold Ephraim Lessing, „Briefe, die neueste Literatur betreffend“, siebenter Brief, 18. Januar 1759.
Der Bürgerschaft wurden jüngst über 51.000 Unterschriften (s.o.) zu den abschließenden Haushaltsberatungen übergeben.
In dieser Tatsache kommt nicht nur das gemeinsame Wirken der Gruppen an der Uni, das gemeinsame Wirken der Hochschulen zum Ausdruck – und dabei sich nicht gegen andere Bereiche, z.B. Kultur, ausspielen lassen –, sondern auch der verantwortliche Bezug der Wissenschaften zur Gesellschaft.
Die „Schuldenbremse“ ist eine Entwicklungsbremse; eine Vermögensbremse ist erforderlich.
Gegenwart und Zukunft menschlich zu gestalten ist auch die Aufgabe der Verfaßten Studierendenschaft.
Der Studentenring gehört nicht nur zur CDU, sondern er ist auch so. Die schönste Forderung ist „...ein häufigeres Angebot von Klausuren“.
Pauken, pauken, pauken – und immer hübsch an den Standort denken (gerade stehen).
„Bürokratie und wilde Forderungen machen mehr kaputt.“
Staat, kritisches Engagement, Forderungen nach „mehr Geld und mehr Demokratie“ werden abgelehnt.
Vertreten wird die vollständige Liberalisierung („Wettbewerb“) von allem. Das ist chaotisch und unvernünftig.
Wollt ihr den totalen Markt? Ein Rufer in der Wüste.
Onkel Rösler hat kreuzbrave Nichtinnen und Neffen.
„... gestalten statt blockieren...“
„Kennenlerntreffen mit Punsch.“
Freiheit beinhaltet hier Unterwerfung. Ein Abgesang auf sich selbst.
Die Wirtschaft als solche ist wichtig (Aktien, Karriere, Weltgeltung).
Deshalb fordern sie: „Campus Card einführen“, „Studienbüro verbessern“ sowie Uni-Website und STiNE effektivieren.
Von gesellschaftlicher (ökonomischer) Krise und studentischer Interessenvertretung scheinen sie noch nichts gehört zu haben.
„Um Korrekturabläufe von Klausuren und Hausarbeiten zu beschleunigen sollen mehr Korrekturassistenten eingestellt werden.“ Alles muß seine Ordnung haben (Loriot hätte seine Freude daran).
Die Behauptung, sie hätten zur Abschaffung von Studiengebühren (2012/2013) beigetragen, ist unzutreffend.
Die Besetzer der anderen Art: „Im Studierenden Parlament haben wir dank euch als starke Wählerschaft im letzten Jahr drei Sitze besetzen dürfen!“
Sie achten aufs Geld: geringere Preise in der UKE-Mensa; „ausreichende Finanzierung der Universität“.
Zu aktuellen Problemen der Human-Medizin wird nichts gesagt.
Heinz Drews bleibt sich treu: „Geschichte, Wahrheit, Gerechtigkeit“. Konservativ-sozial mit nationaler Orientierung gegen die deutsche Diktatur von 1933–1945. Sehr harmonisch.
Wir haben Umbruch. Das geht daneben.
Hier wird mit zusammengewürfelten Forderungen (z.B.: „Studierendenausweis nicht länger aus Papier“) ein verlassenes Feld neu zu besetzen versucht.
Nicht wirklich hilfreich.
Man kommt nicht umhin zu sagen, hier ist einer neidisch auf uns.
Der Versuch einer liberalen Satire bleibt im Wust der Ungerichtetheit stecken.
Schmunzeln.
ist eine „heterogene Gruppe“, sie verweigert sich „jeder ideologischen Positionierung“ und ist für „Vielfältigkeit“. Everything goes.
Sie besetzen Stühle im AStA. Sonst sind sie nicht wahrzunehmen. Konformität ist auch ein Programm.
Hier wird mit „Kultur“ geworben (Pokern, Musik, Fußball usw.). Das Leben ist hart, da muß man irgendwie Spaß haben.
Politik hört sich anders an. „Freiräume“ sind langweilig (abhängen).
„Politik“ ohne Programm.
Irgendetwas zwischen Wahrheit und Lüge. (Himmel und Erde?)
Alles zerfließt.
Die psychedelische Liste, selbstberauscht: Sie wollen den AStA evaluieren und ggf. bestrafen.
Abgesehen vom fragwürdigen Sinn des Strafens – warum?, woher?, wohin?, wozu? Blinde Kuh.
Hamburgisch: Da is ja man kein Sinn in.
„Die Liste für Nicht(s)wähler*innen“
„Nichts ist uns heilig“.
Heilig muß niemandem etwas sein. Etwas von Bedeutung täte schon genügen.
Sie haben also die Gebühren befreit. Wovon eigentlich?
Die unauffälligen Kofferträgerkinder von nebenan kommen aus dem Johannes-Kahrs-Club und halten für machbar, was ihnen vorgeschrieben wird.
„Wir machen weiter.“
Die LatteMacchiatos (Warmgetränkler) sind inzwischen bei „vegetarischem und veganem Essen in den Mensen“ angekommen.
Sie wollen „geschlechtergerechte Sprache“, stellen den Hochschulrat in Frage und fordern „mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende“.
„Die Ergebnisse von staatlich finanzierter Forschung sollen für alle im Internet frei zugänglich sein.“
Das ist halbwegs ok.
Dieser Aufruf eines Kandidaten wendet sich gegen den Partikularismus der Fakultätslisten (Wiwi, EPB, Jura, Medizin, MIN und Geiwi).
Es wird geraten, zu prüfen und politisch zu wählen sowie dabei die vorhandenen Probleme (z. B. BaMa) zu berücksichtigen.
Wir begrüßen vor allem den dringlichen Lese-Hinweis.
Sie wollen „frei sein“, Transparenz schaffen und sind kritisch gegenüber dem Hochschulrat, dem amtierenden AStA und den Drittmitteln.
Frei von macht noch nicht klar: frei, wozu?
Auch auf offenem Meer, wo frische Winde wehen, benötigt man Karte und Kompaß.
Der Bogen spannt sich von der Kritik an BaMa, Studiengebühren, der Forderung nach tariflicher Bezahlung für studentische Hilfskräfte, der Ablehnung von Rüstungsforschung über studentische (Frei-) Räume bis hin zu veganem Essen in der Mensa.
Darunter versammelt sich ein Netzwerk von locker verbundenen Aktiven.
„Gemeinsam solidarisch für Veränderungen!“
Die Eckpunkte unserer jüngeren Schwester sind: „Für einen politischen AStA“, „Bildung für Alle“, „Selbstbestimmtes, solidarisches Lernen“, „Demokratisierung“, „Kritische Wissenschaft“, „Antidiskriminierung“.
Bildung für Alle als gesellschaftlich verantwortliche und mündige Entwicklung der Persönlichkeiten ist der Kern des Programms und Engagements mit grundlegender Reformorientierung.
Gemeinsame Liste (2) zum Akademischen Senat:
Bündnis für Aufklärung und Emanzipation (BAE!).
Die authentisch aktiven, Kahrs-freien jusos:
„Wissen statt Spekulation“, gesellschaftskritisch, geschichtsbewußt –, Bildung als Aufklärung für echte Reformen.
Solidarität ist ein menschliches Bedürfnis.
Gemeinsame Liste (2) zum Akademischen Senat:
Bündnis für Aufklärung und Emanzipation (BAE!).
Lächeln, sagen und auch preisen
Sind gemeinhin ihre Weisen,
Wähler einfach einzufangen,
Um ein Sitzchen zu erlangen.
Allerdings ist hier die Frage,
Wie man loswird jede Plage,
Die man selber kann erkennen
Und die Antwort auch benennen.
Darum sei wieder neu bedacht,
Was unser Leben besser macht –
Vernünftig heißt: klug und heiter;
Kritisch kommen wir stets weiter.
Gemeinsame Liste (2) zum Akademischen Senat:
Bündnis für Aufklärung und Emanzipation (BAE!).
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Wahlen zum Studierendenparlament: Das Studierendenparlament ist das höchste Organ der studentischen Interessenvertretung. Hier werden wesentliche hochschul- und wissenschaftspolitische Fragen diskutiert, grundsätzliche Beschlüsse zu Orientierung und Aktivitäten der Verfaßten Studierendenschaft gefaßt, sowie der Allgemeine StudierendenAusschuß (AStA) gewählt. Die 47 Parlamentarier werden per Listenwahl gewählt. Die Stimmen können in der Woche vom 16.-20. Januar 2012 bei den dann aufgestellten Urnen abgegeben werden. Diese befinden sich in den Fachbereichen und im StuPa-Präsidium (im AStA-Trakt). Auskunft zur Urne in einem bestimmten Fachbereich kann der dortige Fachschaftsrat geben. An den Urnen sind auch die Wahlzeitungen mit den Selbstdarstellungen der verschiedenen kandidierenden Listen zu erhalten. Von uns gibt es dazu sortierende Anmerkungen. Im Dezember 2011 besteht außerdem die Möglichkeit, eine Briefwahlstimme abzugeben, für die an alle Studierenden entsprechende Unterlagen verschickt werden. Diese Unterlagen sind für die Urnenwahl nicht nötig, sondern nur der Studierendenausweis. Um sicherzustellen, daß sein/ihr Brief tatsächlich als gültige Stimmabgabe registriert wurde, sollte, wer schon per Brief gewählt hat, dies an einer Urne oder im StuPa-Präsidium überprüfen lassen. |
„Wenn der Mensch von den |